Führungsverantwortung in der Weihnachtszeit – Ein Fest der Herausforderungen

Die Weihnachtszeit ist für Führungskräfte wie der Versuch, einen Braten aus Marzipan zu machen – viel zu tun, es muss gut werden, aber irgendwie auch immer zu viel Zucker. Zwischen Jahresendschlussspurt, Weihnachtsfeiern und dem Bedürfnis “für das großartige Jahr” zu danken, wird schnell klar: Führungsverantwortung in der Weihnachtszeit ist eine ganz eigene Disziplin.

Die Deadline für das Projekt XYZ muss eingehalten werden, während gleichzeitig das Büro mit bunten Lichtern und Tannenzweigen verziert wird, als ob der Weihnachtsmann höchstpersönlich das Team verstärken würde. Wer hier nicht in die Falle tappt und sowohl die Arbeit als auch das Team im Blick hat, ist schon ein Gewinner. 

Die Weihnachtszeit ist natürlich auch die Zeit des Dankes, aber irgendwie scheinen sich jedes Jahr die Führungskräfte gegenseitig überbieten zu wollen: „Ich habe meinem Team einen Adventskalender geschenkt!“ – „Ach, das ist doch noch gar nichts. Ich habe allen ein verlängertes Wochenende geschenkt!“ Wer in der Weihnachtszeit als Führungskraft etwas im Stile von „Dankeschön für die geleistete Arbeit!“ sagt, sollte sicherstellen, dass das a) ehrlich gemeint ist und b) auch so ankommt. 

Der wahre Trick ist jedoch, in dieser Zeit vor allem als guter Coach zu agieren. Das Weihnachtsgeschäft bedeutet für die Mitarbeiter oft mehr Stress als pure Freude. Hier ist Empathie, eine gute Arbeitsorganisation und eine geeignete Priorisierung gefordert, um den Teammitgliedern vielleicht doch ein bisschen mehr Freiheiten zu verschaffen, damit der allseits bekannte Wahnsinn der Vorweihnachtszeit zu bewältigen ist.

Nicht zu vergessen ist natürlich das große Finale: die Weihnachtsfeier. Hier kann Chef glänzen, wenn er die Mehrzahl der Mitarbeiter beim richtigen Namen nennt und vielleicht auch mal vom etwas höheren Ross abspringt. Das ist nämlich die ideale Gelegenheit, ein bisschen seine „Unperfektheit“ zu zeigen. Und keine Sorge, nach der Weihnachtszeit wird das Ganze bei den Mitarbeitern ohnehin unter der Rubrik „Schöne Erinnerung“ abgelegt.

Führungsverantwortung in der Weihnachtszeit bedeutet also jonglieren, dankbar sein, ein bisschen Flexibilität zeigen und sich nicht zu ernst nehmen. In diesem Sinne – auf einen Glühwein – und ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest.

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