Ich habe die KI gefragt, welches Wort, nur ein Wort, sie wählen würde, um eine überzeugende Führungspräsenz zu beschreiben.
„Ein einziges Wort? Dann würde ich „Ausstrahlung“ wählen. Eine starke Führungspräsenz zeigt sich oft in einer natürlichen Autorität, die Menschen inspiriert und mitreißt. Sie ist nicht laut oder aufdringlich, sondern beruht auf Selbstsicherheit, Klarheit und Integrität.“
Manche Menschen betreten einen Raum – und plötzlich wird es still. Nicht, weil sie etwas gesagt haben. Sondern weil sie einfach da sind. Das ist Präsenz oder wie dein Kollege es nennt: „Diese Aura, die ich auch gerne hätte, aber leider nur montags zwischen 9:00 und 9:07 besitze.“
Ich persönlich habe diese Art Aura besonders gespürt, als ich das Glück und das Vergnügen hatte, Armin Müller-Stahl in Persona zu erleben, und der gilt im Allgemeinen trotz seiner vielen Talente so gar nicht als Lautsprecher.
Nein, Führungspräsenz ist kein neuer Superfood-Trend. Aber sie ist mindestens genauso nahrhaft für deine Karriere. Es geht um die Fähigkeit, Wirkung zu entfalten – ohne ständig „Ich bin der Boss!“ auf dem T-Shirt stehen zu haben.
Führungspräsenz ist kein Talent, sondern eine Haltung – und sie lässt sich entwickeln. Wer bereit ist, sich selbst zu führen, wird andere mit natürlicher Autorität inspirieren. Präsenz ist keine Frage des Titels, sondern der inneren Klarheit.
In unsicheren Zeiten suchen Menschen Orientierung. Führungskräfte mit Präsenz geben Halt, ohne zu kontrollieren. Sie schaffen Räume, in denen andere wachsen können. Und sie hinterlassen Spuren – nicht durch Macht, sondern durch Wirkung.
„Menschen erinnern sich nicht an das, was du gesagt hast. Sie erinnern sich daran, wie sie sich in deiner Gegenwart gefühlt haben.“ – Maya Angelou
Für eine gute Führungspräsenz braucht es ein gutes Selbstverständnis. Es helfen weder Arroganz noch ein übermäßiges Ego. Man sollte wissen, wer man ist und wofür man steht. Menschen folgen keiner perfekten Maschine, sondern einem echten Menschen mit Stärken und Schwächen – und gelegentlichem Kaffeefleck auf dem Hemd.
Führungspräsenz erfordert zudem eine kongruente Körpersprache. Sie ist nämlich der stille Lautsprecher. Man kann nicht nicht wirken oder kommunizieren. Selbst wenn man schweigt, spricht der Körper Bände, und zwar in Dolby Surround. Körpersprachen-Klassiker sind das aufrechte Stehen, der Blickkontakt – bitte nicht stieren – oder die sichtbaren Hände, es sei denn, man ist Zauberer.
Der 3. wichtige Aspekt bei der Führungspräsenz ist die (verbale) Kommunikation, sowohl in analoger als auch in digitaler Form. Wer klar spricht, wird verstanden. Wer empathisch spricht, wird gehört. Und wer beides kann, hat schon (fast) gewonnen. Es gilt, bewusst darauf zu achten, was man sagt und wie man es sagt oder eben postet.
Gute Führungspräsenz baut also auf Bewusstsein, Klarheit und ein bisschen Mut, man selbst zu sein – mit Haltung, Humor und Herz. Denn am Ende gilt: Führung ist nicht, der Lauteste im Raum zu sein. Es ist, derjenige zu sein, dem man zuhört, wenn alle anderen laut sind.