Nicht erst seit Keimzeit wissen wir, welch exponierte Stellung ein Hofnarr hatte, und nicht erst seit Patch Adams ist klar, dass ein Clown durchaus eine heilende Wirkung haben kann. Und das nicht nur bei Kindern.
Hinter jeder Clownerie stehen aber auch ernste Absichten, gar nicht so selten eine gewisse Tragik, jedoch auch Willensstärke, Empathie und Begeisterungsfähigkeit.
Das folgende Gedicht schrieb ich nach der Lektüre eines Buches von Johannes Galli, seines Zeichens Clown, Schauspieler, Unternehmer, Körpersprachentrainer und Autor. Der Titel des Buches „Die Lust am Scheitern“. Die fett hervorgehobenen Passagen entstammen ebenjenem Buch.
Mich düngt, dass ich heut traurig bin.
Durch den Keller zu den Wurzeln,
sprach der Clown.
Die einfache Lösung nicht zu Tage tritt.
Ganz nach unten, ganz tief in dich,
schäle deine Zwiebelhaut.
Ich fühl, dass ich am Boden bin.
Keine andere Möglichkeit mehr,
Clown werden.
Das System der Lächerlichkeit preisgeben.
Ganz drinnen, unter allen Schichten,
wandle dein Gemüt.
Ich spür, dass ich noch immer zögerlich bin.
Ein beherzter Sprung ist notwendig,
der Clown da.
Kleine Schritte nicht von großem Nutzen sind.
Ganz hoch, über die Mauer,
akzeptiere dein Ich.
Frage mich, warum ich wohl so aufgeregt bin.
Doch so viel mehr auf dieser Welt,
der Clown staunt.
Mit Macht erzwingen es sich nicht lässt.
Nicht alles, nicht auf einmal,
es mich erwählt.