Das Ding mit dem Delegieren

Die Geschichte vom Kapitän, der alles selbst machen wollte

Es war einmal ein Kapitän, der sein Schiff über die Weltmeere steuerte. Ein erfahrener Mann, klug und entschlossen. Doch er hatte eine Eigenart: Er wollte alles selbst machen. Jeden Kurs berechnen, jedes Segel setzen, jede Schraube kontrollieren. „Nur so wird es richtig“, dachte er.

Anfangs ging das gut. Das Schiff glitt stolz über die Wellen, und der Kapitän war zufrieden. Doch mit der Zeit wurde die Reise beschwerlich. Während er sich über die Reling beugte, um ein loses Tau zu befestigen, blieb die Navigation liegen. Während er die Segel justierte, verpasste er es, den Sturm am Horizont rechtzeitig zu erkennen. Er war überall – und nirgends.

Eines Tages trat der Erste Offizier zu ihm und sagte:
„Kapitän, wir sind bereit. Lass uns die Segel setzen, während du den Kurs hältst. Wir wollen lernen, Verantwortung übernehmen.“

Der Kapitän zögerte. „Was, wenn ihr Fehler macht?“
„Dann lernen wir. Und du hast Zeit, das zu tun, was nur du tun kannst: das Schiff sicher führen.“

Da verstand der Kapitän: Delegieren heißt nicht, die Kontrolle zu verlieren, sondern andere wachsen zu lassen. Er begann, Aufgaben zu übertragen – mit klaren Zielen, aber ohne Mikromanagement. Die Mannschaft blühte auf. Jeder übernahm Verantwortung, jeder lernte dazu. Und der Kapitän? Er hatte endlich den Kopf frei für das Wesentliche: den Kurs, die Strategie, die großen Entscheidungen.

Das Schiff wurde schneller, die Crew stärker, und der Kapitän gelassener. Er erkannte:
Wer alles selbst macht, bremst sich und andere aus. Wer delegiert, schafft Raum für Entwicklung – bei sich und im Team.

Und die Moral von der Geschicht, delegieren ist keine Schwäche nicht. Im Gegenteil, es zeigt Führungsstärke. Es bedeutet Vertrauen, Förderung und Fokus. 

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